Reisen buchen, aber richtig

Der Sommer naht. Und damit auch die Haupt-Reisezeit. Nur wie bucht man seine Reise am besten? Da ich relativ häufig durch die Gegend jette, werde ich öfter gefragt, wie ich das genau anstelle. Und hier kommt nun mein geballtes Wissen.

Ziel

Erstmal braucht man natürlich ein Reiseziel. Entweder lässt man sich auf diversen Reise-Seiten im Netz treiben, zum Beispiel auf TripAdvisor oder man nimmt das, was Schnäppchenseiten gerade anbieten. Bei Seiten wie Schnappr, Travelox oder MyDealz gibt es regelmäßig schöne Angebote. Schnappr ist dabei mit seinen wenigen, aber sehr guten Tipps für mich die #1.

Fliegen

Ab und zu gibt es auf Schnappr und den anderen Seiten sogenannte “Errorfares”. Das sind Flugreisen, die durch komische Computerfehler besonders günstig sind. Die Flugpreise setzen sich nämlich aus einem extrem komplexen Regelwerk zusammen. Und machmal sorgt das für Fehler. Fehler die z.B. bedeuten das ein Flug von Europa nach Tokio und zurück nur 255 Euro kostet.

Findet man auf den Schnäppchenseiten nicht den passenden Flug, muss man selber nach einem Flug suchen. Ich empfehle da immer Kayak. Dort die Reise eingeben und mit den Parametern rumspielen. Es empfiehlt sich, auch mal den Start und den Endflughafen zu variieren. Also zum Beispiel von Köln starten und in Belgien zurück kommen. Ab und zu findet man so selber diese komischen Errorfares 🙂 . Wenn man keine Errorfare gefunden hat, oder einem der Preis zu hoch erscheint, kann man auf Kayak auch noch Erinnerungs-Mails einrichten, die einen laufend über die Preisentwicklung informieren. Manchmal lohnt es sich, ein paar Tage zu warten. Am Wochenende und zu Monatsanfang sind die Flugpreise meiner Erfahrung nach am höchsten. Bei Langstrecken-Flügen ist es manchmal auch lohnend, im Ausland zu starten. Zum Beispiel einen Australien-Flug in Ägypten. Die Preisersparnis kann trotz Flug nach Kairo durchaus lohnend sein.

Wenn man nun einen Flug gefunden hat und diesen buchen will, gibt es ebenfalls einige Punkte zu beachten. Der erste ist die Reiseversicherung. Die ist nämlich meistens zu teuer. Am besten nehmt ihr diese Ticketsafe-Reiseversicherung. Viel Günstiger und genau so gut. Die versichert übrigens auch das erreichen der Anschlussflüge, die Ihr eventuell getrennt gebucht habt (um den Flug von Kairo aus zu erreichen :wink: ). Der zweite ist die Sitzplatzwahl. Bei einigen Gesellschaften muss man schon beim Bestellen den Platz bestimmen, bei einigen erst kurz vor dem einchecken. Bei letzterem solltet Ihr unbedingt so früh wie möglich den Platz reservieren, um einen guten Sitz zu bekommen. Es gibt in jedem Flieger nämlich viele mittelprächtige, einige extrem schlechte und nur ein ganz paar gute Sitze. Schlecht ist ein Sitz zum Beispiel, wenn unter dem Sitz vor einem die Box befestigt ist, die die Videos für die Sitzreihe kontrolliert. Die sogenannte Mediabox. Mediabox bedeutet fast automatisch: keine Beinfreiheit. Gute Plätze sind zum Beispiel die Notausgangs-Plätze. Diese werden aber meistens nur für spezielle Kunden reserviert und sind so gut wie nie zu bekommen. Aber zum Glück gibt es oft weniger bekannte geräumige Plätze, die man ebenfalls nehmen kann. Um nun einen solchen zu bekommen, gibt es Seiten wie Seat Expert oder Seat Guru. Dort kann man für jeden Flieger genau sehen, wie die Plätze beschaffen sind.

Sollte man bei der Reise nicht unbedingt pünktlich ankommen müssen, lohnt es sich auch, beim einchecken zu fragen, ob Freiwillige gesucht werden fürs “Voluntary Denied Boarding”. Gerade in den Sommermonaten werden Flüge absichtlich überbucht. Sollten wider erwarten doch mehr Menschen einchecken als Plätze vorhanden sind, sucht die Fluggesellschaft Freiwillige, die einen anderen Flug nehmen. In Europa gibt es dann sehr gute Entschädigungen. Da springen dann schnell mal hundert Euro oder ein Flug in einer besseren Klasse raus. Und ganz wichtig beim einchecken: Freundlichkeit bringt euch weiter.

Schlafen

Okay, nachdem nun der Flug geklärt ist, gibt es noch die Übernachtungen zu buchen. Ich empfehle bei Rundreisen eigentlich immer, nicht in Hotels zu gehen. Man bekommt niemals ein Gefühl für das Land oder die Stadt, wenn man in einem Hotel übernachtet. AirBnB oder Couch Surfing sind da echt viel schöner. Ersteres ist eine Webseite, die Menschen erlaubt, freie Zimmer in der eigenen Wohnung zu vermieten, letzteres macht das ganze gratis. Beides hat Vor- und Nachteile. Ersteres hat durch die Bezahlung eher einen Business-Charakter. Man bezahlt denjenigen und kann dann auch etwas erwarten (hat sogar eine Versicherung). Einige der AirBnB-Hosts sehen das ganze dann auch eher so. Umso weniger Kontakt mit der Person, umso besser. Aber dann hätte man ja auch in einem Hotel pennen können :wink: . Das ist zum Glück die Ausnahme. Die meisten sind immer für ein Schwätzchen zu haben. In Montreal habe ich dadurch zum Beispiel gute Freunde kennengelernt, die ich letztens noch einmal besucht habe.

Beim Couchsurfing ist das Kennenlernen der wichtige Faktor. Die Hosts geben dir Ihr Sofa, damit du mit Ihnen Zeit verbringst und ein kultureller Austausch entsteht. Das ganze ist zwar kostenlos, aber bitte seht das nicht als Gratis-Hotel. Schreibt vorher ein paar Mails um zu checken, ob die Person auf eurer Wellenlänge ist. Erst dann wird Couchsurfing eine coole Erfahrung. Couchsurfing ist die beste Art, ein Land und deren Leute kennen zu lernen. Es verlangt etwas Mut, aber die meisten Menschen auf diesem Planeten sind nett und extrem hilfsbereit. Ach und noch was: bringt ein kleines Geschenk mit. Schließlich seid Ihr zu Besuch.

Sortieren

Okay, jetzt habt Ihr einen Flug und ein paar Übernachtungen gebucht. Das ganze wächst aber schnell zu einem gewusel heran. Wo haben wir welche Übernachtung? Fehlt uns eine Nacht irgendwo? Genau dafür hat Kayak auch eine coole Lösung. Kayak Trips. Man kann alle Emails mit Belegen einfach an Kayak weiterleiten. Dort wird das ganze dann aufbereitet und übersichtlich auf der Webseite dargestellt. Inkl. Link zur Original-Email. Und das Funktioniert sogar mit Mails, die nicht automatisch erstellt wurden. Da sitzen anscheinend Menschen, die dem System auf die Sprünge helfen, sollte eine Mail nicht erkannt werden. Die iPhone-App zeigt einem das ganze dann sogar offline an. Praktischer geht kaum. Zusätzlich markiere ich aber alle Beleg-Mails in meinem Google Mail mit einem Label für den jeweiligen Trip, damit ich die dort auch geordnet habe. Man sollte sich ja nicht zu sehr auf andere verlassen 🙂 .

Digitales

Wenn man in seinem Urlaub erreichbar sein will, gibt es das Pay as You Go Sim with Data Wiki oder den Prepaid Wireless Internet Access Blog. Beide haben bescheuerte Namen, aber der Inhalt ist wichtiger :wink: .

Die meisten größeren Mobilfunkprovider haben allerdings auch noch Tages/Wochenpläne für viele Länder. Schaut am besten auch dort mal vorbei. Momentan gibt es von der Telekom z.B. eine Wochen-Datenflat für Europa für 14,95 Euro und von O2 eine Tagesflatrate für 2,95.

Ich habe die ganzen Links auch auf pinboard gesammelt. Da kommen dann auch laufend neue Links hinzu, sollte ich neue Seiten entdecken.

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Bodo Tasche
Polyglot Developer

I am a freelance polyglot developer and love HTML5, testing, TypeScript, Ruby and Elixir. In the last 20 years I have been in lots of different roles, from Java to Elixir, from backend developer at a 3 people team in an early phase startup to the CTO of a web agency. Some of my work can be seen on my projects page.

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